Montag, 1. April 2013

Über Privateigentum, Veganer, Prohibition und Pädagogik.

Schon länger frage ich mich, wie sich eigentlich der systematische Zusammenhang zwischen eurokratischer Planwirtschaft (die sich als Variante des Geldsozialismus darstellt), veganer Weltanschauung  und der EU-Tabakrichtlinie erklären läßt. Schließlich bin ich seit meiner Studentenzeit Dialektiker und weiß, daß Alles mit Allem zusammenhängt. Für einen Chesterbelloc-Leser ist aber nun nichts leichter als das:
Die Sache hinter dem Bolschwismus und vielen anderen modernen Dingen ist eine neuartige Form des Zweifels. Dieser Zweifel ist nicht lediglich ein Zweifel an Gott; es ist vielmehr ein ganz spezifischer Zweifel am Menschen. Die Alte Moral, die Christliche Religion, die Katholische Kirche unterschied sich von dieser neuen Mentalität, weil sie wirklich und wahrhaftig an die Rechte des Menschen glaubte.  Das bedeutet, daß sie daran glaubte, daß gewöhnliche Menschen ausgestattet seien mit Macht, Privilegien und Autorität. Jeder gewöhnliche Mensch hat also ein Recht an toter Materie, jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt; dies ist das Recht auf privates Eigentum. Jeder gewöhnliche Mensch hat das Recht, über die Tiere zu herrschen, jedenfalls innerhalb der Grenzen der objektiven Vernunft; dies ist der Gegensatz zum Vegetarianismus und vielen anderen Dingen. Jeder gewöhnliche Mensch hat das Recht, über seine eigene Gesundheit zu befinden, und welche Risiken er auf sich nehmen will in Bezug auf die gewöhnlichen Dinge, die ihn umgeben; dies ist der Gegensatz zur Prohibition und vielen anderen Dingen. Jeder gewöhnliche Mensch hat das Recht über die Gesundheit seiner Kinder zu befinden und er hat ganz allgemein das Recht, seine eigenen Kinder zu erziehen, so gut er es eben vermag; dies ist der Gegensatz zu vielen Formen der modernen staatlichen Pädagogik. Wo aber die Alte Religion in all diesen elementaren Dingen dem gewöhnlichen Menschen vertraute, da mißtraut die Moderne Philosophie dem gewöhnlichen Menschen. Sie besteht darauf, daß nur eine ganz außergewöhnliche Sorte Mensch das Recht hat, in diesen elementaren Dingen Entscheidungen zu treffen; und wer zu diesen außergewöhnlichen Menschen gehört, der hat das Recht, über andere sogar eher zu herrschen als über sich selbst. (Gilbert Keith Chesterton, The Outline of Sanity 1927)

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