Dienstag, 6. März 2012

Der verzapfteste Streich seit je: Multikultiragout an Harmoniesülze

Daß unser Bundespräsident, im Gegensatz zum Modegeschmack seiner Zweifrau, nicht immer der stilsicherste ist, haben wir ja gesehen. Vielleicht nicht der geringste Grund, warum er das Schloß Bellevue vorzeitig räumen muß. Daß er nun mit dem üblichen Zapfenstreich verabschiedet wird, gehört zum Usus, den ich nicht in Frage stellen will.

Doch die Liedauswahl Christian Wullfs für seine Abschiedsvorstellung läßt mir noch einmal die Gänsehaut über den Rücken laufen. "Ebony und Ivory" von Paul McCartney und Stevie Wonder und die NGL-Sakropopschnulze "Wenn Menschen sich vergessen."

Nun ist Ebony und Ivory ein musikalisch gelungenes Lied (so gelungen, daß er jetzt doch nicht gespielt wird, weil es die BuWekapelle nicht hinkriegt), über den überzuckerten LoveandPeaceandHarmonyText  kann man ja einfach weghören und ihn als zeitbedingt abhaken.

Nicht so, wenn sich dieser Bundespräsident ("Bunte Republik", "Islam gehört zu Deutschland") dieses Lied gleichsam als den Ausdruck der Quintessenz seines Wirkens beim Bundeswehrorchester bestellt. Dann verwandelt sich dieser Musiktitel in den Übernationalsong der MultikultiSchnulliBulliszene.

"Wenn Menschen sich vergessen" gehört zu den NGL-Krachern, bei denen ich aus Gewissens- sowie aus ästhetischen Gründen mein Gesangbuch zuklappe, den Mund fest verschließe und die Ohren zusammenfalte.

Musikalisch bieder, textlich banal. Ein Ende mit Schrecken.

Der letzte mit Zapfenstreich (und auch aus unrühmlichen Gründen) verabschiedete Minister von Guttenberg hat sich da noch "Smoke on the Water" gewünscht. Adel verpflichtet eben. Und außerdem ist Guttenberg ja eigentlich AC/DC-Fan. Aber Highway to Hell wär ja echt nicht gegangen. Obwohl ...

Wem meine Sympathien gelten, ist ja wohl arschklar.

P.S. Ebony and Ivory live together in perfect harmony entfällt. Dafür "Over the Rainbow". Fungiert in den USA als Schwulenhymne. Paßt zum Präsidenten der "Bunten Republik" ja auch wie der Arsch auf den Eimer. Der Mann ist Klischee. Vom Scheitel bis zu Sohle.

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